Montag, 3. August 2009

... und die Moral von der Geschicht....

...haben Games eine oder nicht ?
Mit dieser Frage hat sich Valve´s Chet Faliszek beschäftigt und kam zu dem Schluss das Games niemals moralische Entscheidungen beinhalten da diese sich ja nicht auf das echte Leben auswirken. Vielmehr seien diese strategische Entscheidungen um das Game zu meistern.

"So, in the context of games having moral choices, that's a weird thing to me. I don't think they have real moral choices when I think of that. They have something else, like strategic choices, choices inside their world, but to me a moral choice is something that would live outside of a game. I don't see that."

Hierbei revidiere ich einfach mal und denke an die unzähligen Male in den sich Games sehr wohl auf meine (Gefühls-) Welt ausgewirkt haben, weil ich bestimmte moralischen Entscheidungen innerhalb eines Games getroffen habe . Natürlich ist das jetzt Begriffsdefinitionshaarspalterei aber eine Auswirkung bleibt eine Auswirkung auch wenn sie "nur" beim Zocker selbst stattfindet.
Klar ist das je nach Game das wir zocken der "In-Game-Moral-Maßstab" neu definiert wird.
In der Gangster Rolle des Niko Bellic geben wir nen f*ck drauf ob wir bei einer Verfolgungsjagd einen unschuldigen Passanten überfahren oder nicht, weil jeder weiß auf welchen Morallevel er sich einlässt wenn er GTA zockt.
Schwieriger wird es bei Games bei denen eine neutrale Ausgangsposition vorgegeben wird.
Bei Games wie Fable oder KotoR habe ich es mir trotz des (bösen) Vorsatzes immer schwer getan echt fies zu sein. Klar konnte ich nen zwielichtigen Händler ohne mit der virtuellen Wimper zu zucken abrippen aber sobald es an völlig unschuldige NPC´s ging wurde ich weich und lies nicht den Vollassi raushängen.
Interessant wird es aber erst dann, wenn unmoralischeres Verhalten innerhalb des Games keinen Vorteil/Nachteil bringt sondern rein dem Zocker selbst überlässt was er damit anfängt.
Mein liebstes Beispiel ist gleichzeitig auch eins der kontroversesten unserer Kultur: Manhunt.

Bei diesem Game aus dem Stealth-Genre (was als solches sogar echt überzeugen konnte) bringt es keinen Vorteil die grausamste (und letzte) von drei Tötungsanimationen auszuführen.
KEINE EXTRALEBEN
KEINE BONUSPUNKTE
KEINE ALTERNATIVE ENDSEQUENZ
Einzig und allein der Voyeurismus des Spielers wird hier befriedigt sonst NICHTS.
In solchen Momenten wurde meine persönliche Moral (bewusst/unbewusst) beeinflusst ob ich wollte oder nicht.
Das schöne an Games ist das moralisch falsche Entscheidungen keine legale Konsequenzen auf uns haben und wir innerhalb der gewünschten Rollen uns dort austoben können.
Doch sollte man immer bedenken das wir zum Zeitpunkt des zockens unseren Gefühlen ausgeliefert sind dir wir währendessen empfinden.

1 Kommentar:

  1. Was mir eben aufgefallen ist:
    Ich würde mich eigentlich auch zu den Spielern zählen die eher den "Guten" weg wählen, instinktiv (also meistens beim erstenmal "ernsthaften" durchspielen)
    Ich habe MGS2 das erste mal komplett mit den Tranquilizer Guns gezockt ohne jemanden zu töten
    (sei es um der "Moral" vorstellungwillen oder um der des Settings IN-Game)
    Allerdings gibt es bei Neutral Startenden RPG´s z.b. eine Art "moral-schwelle" .
    Ich bringe also auch das kleine NPC mädchen um wenn der Lohn dafür ausreichend ist.
    (Exp , Gegenstände oder sonstwas)
    Eigentlich interessant oder?
    Und ich wette ich bin nicht der einzige.
    /mein senf

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